Kurz vor den Festtagen musste die Gemeinde einen herben Dämpfer hinnehmen. Eine erste Vorschau auf den Haushalt offenbart ein deutliches Finanzloch. Sparmaßnahmen können es nur am Rand verkleinern; der Großteil wird durch höhere Einnahmen gedeckt werden müssen. Die Situation ist nicht neu: Nach einigen Jahren mit positiven Abschlüssen folgt nun erneut eine Phase finanzieller Enge.
Ein Blick zurück zeigt, welche Erfahrungen damals halfen, die Krise zu bewältigen:
Erstens wurde der gesamte Kostenhaushalt gründlich überprüft. Viele Einsparpotenziale, die damals gehoben wurden, sind heute nicht mehr verfügbar – die Verwaltung hat ihre Möglichkeiten ausgeschöpft.
Zweitens trugen alle gesellschaftlichen Gruppen ihren Teil zur Konsolidierung bei: Bürgerinnen und Bürger, Handel, Gewerbe, Landwirtschaft, Vereine und Feuerwehr. Höhere Gebühren und Steuern sowie verschobene Investitionen ermöglichten letztlich einstimmige Ratsbeschlüsse, die als fair empfunden wurden.
Nun steht die Gemeinde vor einer ähnlichen Belastungsprobe. Entscheidend wird sein, ob die Fraktionen erneut zu gemeinsamen Lösungen finden und ob der politische Wille stark genug ist, die Lasten gerecht zu verteilen. Für die Sozialdemokraten bleibt klar: Wer mehr tragen kann, soll auch mehr beitragen.
Ob die weihnachtliche Stimmung nachträglich leidet, hängt nicht zuletzt vom Mut zum demokratischen Schulterschluss ab. Wünschenswert wäre er allemal.
Wilfried Wutgen
Vorsitzender der SPD im Gemeinderat