Auch wenn es kein Karnevalsgesetz gibt, wonach die Gemeinde verpflichtet ist, die Weiherhalle unseren Bürgern zu erhalten, so gibt es doch traditionelle und moralische Verpflichtungen, die für den Bürgermeister einer Gemeinde gelten sollten. Das ist letztendlich eine Frage der Identifizierung mit dem Ort, an dem ich arbeiten und leben möchte, aber auch alt werden und meinen Lebensabend verbringen möchte.

Die Weiherhalle hat eine lange Tradition in Blankenheim  und ist für unser Vereinsleben, insbesondere den Geisterzug und den Karneval, von besonderer Bedeutung und daher nicht wegzudenken. Bestehende Veranstaltungen aus der Weiherhalle auf den Finkenberg zu verlagern, aus welchen Gründen auch immer, ist schon wegen der geographischen Entfernung nicht möglich. Insbesondere für ältere Bürger, die nicht motorisiert sind, ist ein Besuch von Veranstaltungen fußläufig nicht mehr möglich. 

Ein Bürgermeister, der von sich behauptet, meine Partei sind die Bürger, kann bei seinen Überlegungen zu der eingebrachten Ratsvorlage die Belange seiner Bürger nicht bedacht haben. 

Darum ist die Frage zu beleuchten, weshalb über Jahre, mit intensiver Beteiligung  der Bürger, gemeinsam geplant wurde und bereits beschlossene Maßnahmen von jetzt auf gleich wieder umgeworfen werden sollen. Wer die notwendige Planungssicherheit über den Haufen wirft und begonnene Maßnahmen in Frage stellt, wird nicht nur Mehrkosten verursachen. Vor allem wird jegliches Vertrauen in diese Planungen, die auch ein Versprechen an die Bürger sind, untergraben. Was gilt jetzt noch? Jetzt plötzlich sollen die Vereine aus der Weiherhalle vertrieben  und in die Kultur- und Bildungsstätte auf dem Finkenberg gezwungen werden. Davon war nie die Rede!       So sieht Täuschung aus. Hätte die Verwaltung jemals so etwas auch nur angedeutet, hätten wir solchen Vorhaben niemals zugestimmt.

Wegen der dramatischen finanziellen Situation der Gemeinde fordert unsere Fraktion  seit Jahren eine Haushaltskonsolidierung im Rahmen einer mehrjährigen Planung. Einmalaktionen, wie die Schließung des Freibades, haben nachweislich keinen nachhaltigen Sparerfolg gebracht. Die Schließung und der Verkauf der Weiherhalle wird ebenso wenig unseren Haushalt sanieren.

Die Bürger Blankenheims haben für Sparziele der Verwaltung bereits mit der Schließung des Lehrschwimmbeckens und des Freibads genügend Opfer gebracht!

Mit dem Vorhaben der Schließung der Weiherhalle ist die Schmerzgrenze nunmehr erreicht!

Blankenheim, den 28. März 2019

Günter Schäfer

Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Blankenheim