Die Krankenhausreform soll nach den Plänen der Landesregierung mit der Schließung der
vorgeburtlichen Medizin im Kreis Euskirchen verbunden sein. Im Klartext: Frühgeburten und
Risikoschwangerschaften könnten nur noch in Bonn oder Köln behandelt werden.
Konsequenz: Auch die Kompetenz für Frauenheilkunde und Geburtshilfe schrumpft in eine
Größenordnung, die nicht mehr zur vollen ärztlichen und geburtsbegleitenden
Leistungsfähigkeit ausreicht. Schwangerschaften werden zu einem Fernreise-„Erlebnis“.
Die SPD appelliert an die Landesregierung, diese Planung zu korrigieren. Eigentlich sollte das
nicht so schwer fallen.
Die Reform der Krankenhäuser musste in Berlin mit einem Grundsatz beginnen: Die
Organisation der Krankenhäuser muss so umgestellt werden, dass für die eingesetzten
Finanzmittel die beste klinische Qualität produziert wird. Dem ersten Schritt folgen zwei
weitere: zunächst müssen die Länder eine Umsetzungsplanung vorlegen und danach haben
die Kreise und Gemeinden die Gelegenheit zu prüfen, ob das Angebot lokal verträglich ist.
Das ist der Sinn unserer föderalen Verwaltungsstruktur: von richtigen Grundsätzen für alle zu
praktischen Lösungen, die vor Ort passen. Deshalb fällt der Landesregierung kein Zacken aus
der Krone, wenn sie bei ihren Plänen die Einwände des ländlichen Raums beachtet.
Man wird sehen, ob falscher Stolz zu Verschlechterungen für unsere Frauen und Mütter
führt.
Protest gegen die Pläne kann unter
https://www.openpetition.de/petition/unterzeichner/rettet-die-geburten-im-kreis-
euskirchen-schliessung-des-perinatalen-schwerpunkts-stoppen/unterschreiben#petition-
main geäußert werden.

Wilfried Wutgen
Vorsitzender der SPD im Gemeinderat